Steigende Zinsen und Wohnungspreise machen Immobilien unerschwinglich

Steigende Zinsen und Wohnungspreise machen Immobilien unerschwinglich

Mittwoch 07.03.2018

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Aus Angst vor einem Ende der Niedrigzinsen versuchen viele Deutsche, noch schnell eine Immobilie zu kaufen. Doch schon jetzt ist es für viele zu spät. Verantwortlich ist eine Kombination aus zwei Gründen.Einerseits ziehen die Zinsen für Immobilienkredite bereits seit zwei Jahren wieder an. Allein seit Anfang des Jahres sind sie um knapp 0,3 Prozentpunkte angestiegen. Andererseits steigen auch die Immobilienpreise nach wie vor an – in Metropolen sogar stärker denn je.Die Folge: Selbst Gutverdiener können sich kaum noch eine Immobilie leisten. Einer Umfrage der ING-Diba zufolge geben 56 Prozent der befragten an, dass sie davon ausgehen, sich niemals ein Haus leisten zu können.Enorme Auswirkungen bei nur 0,5 Prozent mehr Zins Wie dramatisch die Situation ist, zeigen neue Berechnungen, die der Wohnungsmarktforscher Empirica im Auftrag des „Handelsblattes“ durchgeführt hat. Die Frage: Was passiert, wenn Baugeld um nur 0,5 Prozentpunkte teurer wird?

Als Grundannahme setzte Empirica einen Kredit für eine 80-Quadratmeter-Wohnung, der über 75 Prozent der Kaufsumme  geht, eine Zinsbindung von 15 Jahren hat und mit drei Prozent getilgt wird. Zudem gingen die Wohnungsmarktforscher davon aus, dass das Einkommen um 1,5 Prozent steigt, die Immobilienpreise jedoch um zwei Prozent. Eine Kreditbelastung von bis zu 57 Prozent.Das Ergebnis: Die für viele Familien schon jetzt kaum tragbare Kreditbelastung würde in astronomische Höhen schnellen. So musste die Musterfamilie des Rechenbeispiels in Frankfurt schon 2017 mehr als 39 Prozent ihres Einkommens für den Immobilienkredit aufwenden. 2018 wären es 47 Prozent. Ähnlich sieht es in Berlin aus: Lag die Kreditbelastung hier 2017 noch bei 37 Prozent, so steigt sie 2018 in dem Rechenbeispiel auf 44 Prozent. Spitzenreiter ist München: Während die Musterfamilie hier 2017 schon 50 Prozent ihres Einkommens für den Kredit aufwenden musste, so werden es 2018 sagenhafte 57 Prozent.

Ich habe auch die Kommentare zu diesem Artikel gelesen. Normalerweise vermeide ich das, da es immer in einer Katastrophe endet und total am Thema vorbei geht.Einige Kommentare muss ich diesmal wohl bejahen. So den Kommentar zu der Musterfamilie und einer 80qmWohnung mit 4 Zimmer. Es ist richtig, dass dies heute so nicht mehr vorzufinden ist. Es gibt Wohnungen aus den 60ziger und 70ziger Jahren, die diesem Größenbeispiel entsprechen. Des Weiteren stimmt es, dass mit der Tilgung des Kauf- oder Baukredit nicht alles erledigt ist, sondern es auch während der Laufzeit und danach zu weiteren Investitionen kommt, aber auch diese könnte man mit einer Mietsituation durchaus vergleichen. Ich glaube nicht, dass man in einer Mietwohnung  30 Jahren lang nichts investiert  und alle Kosten vom Vermieter gedeckt sind. Die Forderung nach einem Vergleich zu einem Mieter wurde ebenfalls in der Kommentarliste geäußert.

Ich möchte jedoch den Augenmerk auf die letzten Sätze lenken.  Hier stellen die Berechnungen der Emirica fest, dass in München die Belastung für Wohnraum 50% war und trotzdem wurde gekauft! Also ist meine Forderung, macht den Leuten nicht immer Angst. Eine heutige 50% Belastung des Einkommens für Wohnen, kann in 2 Jahren schon eine 48% Belastung sein. Warum immer so negativ. Auch vor 10 Jahren und einem Zins von 5% wurde den Leuten Angst gemacht, was bei steigenden Zinsen passieren kann. Das war das Hauptargument von Bausparkassen. Immer soll die Angst vor der Zukunft die Menschen vor Investitionen in das Eigenheim warnen, anstatt auch bei hohem Risiko das Positive zu sehen. Bei einer Steigerung der Kreditbelastung von 37% auf 44% ,wie in dem Beispiel, es in Berlin der Fall ist, würde ich keinem abraten eine Immobilie zu erwerben. Ich würde auf das Beispiel von München verweisen und sagen, dass auch hier ein Eigentumerwerb möglich ist, obwohl die Belastung noch größer ist. Wer verfolgt nun die „richtige“ Position?