Haushalte verschulden sich stärker (Reiner Reichel Handelsblatt)
Diese Preissteigerungen haben trotz unverändert hoher Beleihungsquote dazu geführt, dass die Verschuldung der Haushalte mit ausstehenden Immobilienkrediten sowohl absolut als auch relativ zum Einkommen gestiegen ist. Zahlen von Marktforschern zeigen, dass die Einkommenszuwächse mit den Anstiegen der Preise für Wohnungen und Eigenheimen nicht Schritt halten. In den meisten Großstädten werden mehr Jahreseinkommen als 2010 benötigt, um Wohneigentum zu erwerben. Gegenwärtig werden die Mindestanforderungen an das Risikomanagement, kurz MaRisk genannt, überarbeitet. Die MaRisk sollen mit dazu beitragen, dass Banken nicht in Schieflage geraten. Die künftige Fassung wird konkretere Vorgaben zur Werteermittlung von Immobilien enthalten. Die künftigen Mindeststandards werden aktuelle Spielräume bei der Kreditvergabe einengen, kündigte Dombret an.
Auch unsere Erfahrung im täglichen Geschäft unterstützt die These, dass der Verschuldungsgrad gestiegen ist, allerdings bedeutet, dass nicht zwingend, dass der Verschuldungsgrad zu hoch ist. Wir erkennen, dass wir auf „wohl überlegte“ Darlehensnehmer treffen. Es werden keine leichtfertigen Entscheidungen getroffen und das ist eine gute Entwicklung. Ist es wirklich notwendig mehr Schranken aufzubauen? Warum ist das Vertrauen so gering in die Marktteilnehmer? Ist dieses geringe Vertrauen durch irgendeine Marktentwicklung in der Vergangenheit begründet? Wir sind auf dem deutschen Immobilienmarkt, hier wird anderes finanziert wie auf dem amerikanischen Markt.
In der Vergangenheit wurden Immobilien bei uns schon zu hoch bewertet (direkt nach der Wiedervereinigung, die Immobilien in der ehemaligen DDR), aber auch dies wurde vom Markt bewältigt. Also ein bisschen mehr Vertrauen anstatt Kontrolle würde besser den Regulieren besser zu Gesicht stehen. Dann würden auch das Problem der Mietsteigerungen besser gelöst werden, anstatt auch hier wieder zu regulieren.