Baufinanzierung – Ohne die Hilfe der Eltern geht nichts

Veröffentlicht am 09.11.2019 | Michael Fabricius Leitender Redakteur Immobilien

https://www.welt.de/finanzen/immobilien/article203244226/Wohneigentum-Ohne-die-Hilfe-der-Eltern-geht-nichts.html

Der Kauf von Wohneigentum hängt zunehmend vom angesparten Eigenkapital ab, stellen Ökonomen fest. Wer wohlhabende Eltern hat, ist dabei deutlich im Vorteil. Dabei gibt es viele Beispiele, wie man das ändern könnte.Es ist erst wenige Wochen her, da lobte Bundesbauminister Horst Seehofer (CSU) das vor gut einem Jahr eingeführte Baukindergeld in höchsten Tönen: „Das Baukindergeld ist ein echter Renner“, teilte Seehofer mit. „Mit dem Baukindergeld entlasten wir den Mietwohnungsmarkt in Deutschland und schaffen für die Familien langfristig eine solide Altersvorsorge.“Für die gut 135.000 Antragsteller dürfte das auch zutreffen. Doch eine Entlastung des Mietwohnungsmarktes insgesamt ist bisher kaum messbar.Das jedenfalls geht aus einer aktuellen Untersuchung des IW Köln hervor, in der die Wohneigentumsbildung in Deutschland unter die Lupe genommen wurde. Entscheidend ist demzufolge weniger, wie viel Geld für die monatliche Rate aus Zins und Tilgung zur Verfügung steht. Sondern wie hoch die Ersparnisse vor dem Kauf sind. Trotz niedriger Zinsen und steigender Einkommen stagniert die Wohneigentumsquote. Seit bald zehn Jahren verharrt sie bei 45 Prozent, bezogen auf die Haushalte. In den unteren Einkommensgruppen verzeichnet das IW Köln sogar einen Rückgang, obwohl auch für diese eine monatliche Rate aus einem niedrigen Zins und einer mittelgroßen Tilgung erschwinglich sein sollte. „Letztlich dürften die Anforderungen an das Eigenkapital eine wesentliche Begründung für diese Entwicklung darstellen“, heißt es in der Studie. „Nur wer genügend Kapital hat, um mindestens die Erwerbsnebenkosten zu stemmen und am besten auch noch Eigenkapital in die Finanzierung einbringen kann, erhält Zugang zum Wohneigentumsmarkt.“Mit den steigenden Preisen steigen die hierzulande aber auch besonders hohen Kaufnebenkosten. Die Bundesländer verlangen hohe Grunderwerbsteuern, die Makler ihre Courtage, Notare ein Honorar, das Grundbuchamt eine Gebühr. Die Finanzschwelle zum Eigenheim wird immer höher. Aus welchem Grund auch immer – anders als früher reicht bei vielen Haushalten das Ersparte nicht mehr. Eine nähere Betrachtung des Zeitraums von 2007 bis 2012 zeige deutlich: „Die Eigenkapitalanforderungen sind in dieser Periode stärker angestiegen als das Vermögen der jungen Mieterhaushalte.“Zu Beginn dieser Phase hätten 16 Prozent der 25- bis 29-Jährigen die Eigenkapitalanforderungen für den Erwerb einer Eigentumswohnung erfüllt. Am Ende jedoch, im Jahr 2012, seien es nur noch sieben Prozent gewesen. „Auch in den nächsthöheren Altersgruppe ging dieser Anteil deutlich zurück.“

Es ist tatsächlich so, dass die Politik weiß und auch immer propagiert. Wohneigentum ist bestens geeignet um Altersarmut abzuwenden und eine gute Altersvorsorge. Gleichzeitig würde Wohneigentum auch den angespannten Mietmarkt entlasten. Aber was wird getan, um dies zu unterstützen. Steuerlichen Entlastung = 0, Zuschüsse 1200,-€ im Jahr!!, wenn ich mir das Verhältnis anschaue, in wie weit der Staat nun die e-Autos unterstützt ist der Betrag für Wohneigentum lächerlich. Die Unterstützung der Landesbodenkreditanstalt ist an so hohe Eigenkapital- Quoten gebunden, dass dieser Fördertopf quasi wegfällt. Der schwarze Peter für diese Misere wird in der Politik wieder hin- und her geschoben. Vom Bund zu den Ländern und wieder zurück, wie es Herr Fabricius treffend beschreibt.  Einfach nur traurig und so lange muss einfach die Familie zusammenhalten.